Du möchtest Sexarbeiter*in werden?
Bereite dich gut vor!

Prostitution ist in Deutschland erlaubt, du darfst als Sexarbeiter*in legal arbeiten. Bevor du damit beginnst, solltest du genau prüfen, ob es für dich die richtige Entscheidung ist und wie du deine Zukunft gestalten möchtest. In der Regel arbeitest du selbstständig, du musst allerdings einiges beachten. Wir erklären dir Schritt für Schritt, was du tun musst, bevor du mit der Arbeit beginnen kannst.

Sexarbeit wird oft nicht als "normale Arbeit" gesehen, weshalb viele Sexarbeitende ein Doppelleben führen. Das ist anstrengend, denn die Arbeit lässt sich schwer verbergen, da Behörden durch die Anmeldung informiert werden.

Offen und selbstbewusst zu deiner Berufswahl zu stehen, ist ebenfalls oft anstrengend. Es gibt kein "richtig" oder "falsch" - die Entscheidung liegt bei dir.

Diese Beratung ist ein Service für dich, aber auch die Voraussetzung, um in Deutschland als Sexarbeiter*in arbeiten zu dürfen. Diese Dienstleistung kostet nichts. Und keine Sorge: Du wirst NUR beraten, nicht untersucht! Geh unbedingt hin.

Jetzt musst du dich persönlich beim Ordnungsamt anmelden. Auch hier gibt es ein Informations- und Beratungsgespräch. Du brauchst für die Anmeldung den Beratungsschein vom Gesundheitsamt.

Der nächste Punkt auf deiner To-Do-Liste lautet nun - falls noch nicht geschehen - Krankenversicherung abschließen. Wer in Deutschland leben will, muss sich krankenversichern. Das ist Pflicht. Du kannst dich zum Beispiel freiwillig in der Gesetzlichen Krankenversicherung versichern. Es gibt etliche Anbieter.

Was für alle Selbstständigen in Deutschland gilt, gilt auch in der Sexarbeit: du hast Rechte und Pflichten. Dazu gehört eine Anmeldung beim Finanzamt, denn jede Tätigkeit, mit der du in Deutschland Geld verdienst, musst du hier versteuern. Für uns alle sind Steuern sehr wichtig, denn durch Steuereinnahmen werden wichtige Aufgaben finanziert, wie Schulen, Straßen oder das Kindergeld.

Die meisten Kunden wollen nur eins: Ein paar schöne Momente mit dir verbringen. Wie du bestimmt weißt, gibt es leider auch Kunden, die böse Absichten haben, manche können sogar gewalttätig werden. Sei vorsichtig und stets auf deine Sicherheit bedacht.

Es ist verpflichtend, dass beim Geschlechtsverkehr (oral, vaginal, anal) Kondome verwendet werden. Kund*innen, die auf den Gebrauch von Kondomen verzichten, werden mit Geldbußen bestraft. In Prostitutionsstätten müssen die Betreiber*innen deutlich sichtbar auf die Verpflichtung zum Kondomgebrauch hinweisen. Als selbstständig arbeitende Sexarbeiter*in bist du verpflichtet, deine Kundschaft über die Kondompflicht aufzuklären. 

Auf Werbung im Internet können Selbstständige heutzutage nicht mehr verzichten. Das Internet hat viele Vorteile, aber es birgt auch Gefahren. Es will gut überlegt sein, wie man sich im Netz präsentiert und es gilt, einige Dinge zu beachten. Denn eines muss man wissen: Das Internet vergisst nie.