Diese Beratung ist ein Service für dich, aber auch die Voraussetzung, um in Deutschland als Sexarbeiter*in arbeiten zu dürfen. Diese Dienstleistung kostet nichts. Und keine Sorge: Du wirst NUR beraten, nicht untersucht! Geh unbedingt hin.
Das Gesundheitsamt soll die Gesundheit der Bevölkerung sichern. Die Behörde bündelt alle Tätigkeiten , die von Ärzt*innen wahrgenommen werden und medizinische Kenntnisse erfordern. Geleitet wird das Gesundheitsamt durch einen Amtsarzt oder eine Amtsärztin.
Alle Infos zur Gesundheitsberatung im Video
Nach § 10 des Prostituiertenschutzgesetzes (ProstSchG) musst du dich gesundheitlich beraten lassen. Dies muss VOR der Anmeldung deiner Sexarbeit geschehen. In Nordrhein-Westfalen findet die Gesundheitsberatung bei den örtlichen Gesundheitsämtern statt.
Bei der Gesundheitsberatung wirst du zu Themen informiert, die für deine Gesundheit wichtig sind, zum Beispiel Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten (STI), Schwangerschaftsverhütung und Schwangerschaft oder Risiken des Drogengebrauchs. Du kannst auch Fragen stellen oder Themen ansprechen, die für dich wichtig sind.
Nach der Beratung bekommst Du eine Bescheinigung. Diese benötigst du für die Anmeldung beim Ordnungsamt. Dafür darf sie nicht älter als drei Monate sein.
In Nordrhein-Westfalen ist die Gesundheitsberatung für dich kostenlos.
- Vor- und Nachname oder ALIAS (mehr FAQ II, 5)
- Geburtsdatum
- Ausstellende Stelle
- Datum der Beratung
Ja! Bei der Arbeit musst du deine Bescheinigung über die Gesundheitsberatung zusätzlich zur Anmeldebescheinigung dabei haben.
Kontrollieren dürfen nur Betreiber*innen, zuständige Behördenmitarbeiter*innen und die Polizei. Deiner Kundschaft und Kolleg*innen musst du die Bescheinigung nicht zeigen.
Wenn du 21 Jahre oder älter bist, gilt die Bescheinigung über die gesundheitliche Beratung für ein Jahr. Wenn du jünger als 21 Jahre bist, gilt die Bescheinigung über die gesundheitliche Beratung nur für sechs Monate. Wenn du Fragen dazu hast, erkundige dich beim zuständigen Gesundheitsamt.
Nein. Du wirst nur beraten – zum Beispiel zur sexuellen Gesundheit, zur Empfängnisverhütung und Schwangerschaft und zu Risiken des Drogengebrauchs. In den meisten Städten gibt es in den Gesundheitsämtern aber auch freiwillige, anonyme und kostenlose Untersuchungsangebote. Du kannst danach fragen, wenn du interessiert bist und mehr dazu wissen willst.