Am 5. Juni feierten wir im Fluid – Zentrum für queere Kultur und (sexuelle) Bildung – gemeinsam mit zahlreichen Gäst*innen, Kooperationspartner*innen, Sexarbeitenden und Verbündeten den 50. Internationalen Hurentag. Dieser Tag geht zurück auf den 2. Juni 1975, als Sexarbeitende in Lyon, Frankreich, eine Kirche besetzten, um gegen die Kriminalisierung und gesellschaftliche Ausgrenzung ihrer Arbeit zu protestieren. Mit dieser Aktion machten sie auf ihre unsichtbaren Lebensrealitäten aufmerksam und forderten Anerkennung, Schutz und Rechte ein. Die Besetzung war ein Akt des Widerstands gegen staatliche Repression und moralische Verurteilung.

Wir sind nicht das Problem, wir sind Teil der Lösung.“
— Carol Leigh, Sexarbeitsaktivistin

Aus diesem Protest entwickelte sich eine weltweite Bewegung, die sich nicht nur für die Rechte von Sexarbeitenden einsetzt, sondern auch eng mit anderen Kämpfen gegen Diskriminierung, Rassismus, Sexismus und soziale Ungleichheit verbunden ist. Der Internationale Hurentag symbolisiert daher nicht nur den Einsatz für Selbstbestimmung und soziale Gerechtigkeit innerhalb der Sexarbeit, sondern steht auch im Kontext eines umfassenden Engagements für Menschenwürde und gegen marginalisierende Strukturen.

Die Veranstaltung begann mit einem warmherzigen Grußwort von Gaby Schäfer, der ersten Bürgermeisterin der Stadt Bochum, die die Bedeutung des Tages betonte und ihre Solidarität mit den Rechten von Sexarbeitenden ausdrückte. In den anschließenden Redebeiträgen gaben Sexarbeitende sowie Yasemin Cölgecen, Leitung von Madonna e.V., und Mechthild Eickel, engagiertes Vereinsmitglied bei Madonna e.V., Einblicke in ihre Erfahrungen. Sie unterstrichen die dringende Notwendigkeit, Sexarbeit als reguläre Erwerbstätigkeit anzuerkennen und entschieden gegen gesellschaftliche Ausgrenzung, Stigmatisierung und politische Repression vorzugehen.

Für das leibliche Wohl sorgte Humanitäre Solidarität Middle East e.V. mit köstlichem Catering. Das Sommerfest bot Raum für Austausch, Vernetzung und gegenseitige Ermutigung: Zentrale Voraussetzungen, um Solidarität zu stärken und die politischen Forderungen der Community weiter sichtbar zu machen.

Wir danken allen Beteiligten herzlich, die diesen Tag mit großem Engagement gestaltet haben und so ein kraftvolles Zeichen für Respekt, Zusammenhalt und die politische Sichtbarkeit von Sexarbeitenden gesetzt haben.

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