Im Jahr 1991 gründeten Sexarbeiterinnen, ehemalige Sexarbeiterinnen und Freundinnen den Verein Madonna e.V. Ihr Ziel war es, Prostituierten dabei zu helfen, sich kulturell und beruflich weiterzubilden. Die Initiative orientierte sich an der aufkommenden Hurenbewegung in Europa und setzte sich für die Rechte von Sexarbeiter:innen ein. Sie strebte an, dass die Prostitution als gleichwertiger Beruf angesehen wird und kämpfte gegen die Stigmatisierung von Prostituierten an.
- Im März 1992 eröffneten die Frauen eine Beratungsstelle in der Nähe der Bochumer Bordellstraße.
- Im Dezember 1992 bis 1996 erhielt Madonna e.V. eine Förderung für die Beratung vom Arbeitsamt Bochum.
- 1996 war ein Jahr voller Höhepunkte. Im November richtete Madonna e.V. den 21. Hurenkongress aus und veranstaltete den ersten Benefiz-Ball im Schauspielhaus Ein Jahr später, im April 1997, startete das Modellprojekt "Neustart" im Auftrag des MFJFG NRW.
- 1998 war von großer Bedeutung. Madonna e.V. erhielt einen Haushaltstitel von der Stadt Bochum und startete das EU-Qualifizierungsprojekt "HOPe". Im Herbst desselben Jahres veröffentlichte die Organisation die Selbsthilfe-Zeitung "Auspuff".
- Im Dezember 1998 übernahm Madonna e.V. die Trägerschaft des EU-Projekts "ANAKO". Ziel war es, die Kompetenzprofile von Prostituierten zu analysieren, um ihre Integration in den ersten Arbeitsmarkt zu unterstützen.
- 2002 trat das Prostitutionsgesetz (ProstG) in Kraft. Im selben Jahr beteiligte sich Madonna e.V. am EU-Projekt "ProClusion". Ziel war es, die soziale Integration und die Bürgerbeteiligung von Menschen in der Sexarbeit zu fördern.
- Im Jahr 2003 richtete Madonna e.V. die 31. Fachtagung Prostitution aus und startete im September die Gesundheitsberatung im Auftrag der Stadt Bochum. Im Oktober desselben Jahres fand die Benefiz-Gala "Die Macht der Nacht" in der Christuskirche statt.
- In den Jahren 2004 und 2005 standen Publikationen und die Evaluierung des Prostitutionsgesetzes im Vordergrund. Die Broschüre "Beruf Hure" und die Zeitschrift "Packungsbeilage" wurden veröffentlicht, um die Öffentlichkeit über die Arbeit und die Herausforderungen von Sexarbeiter*innen zu informieren.