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Seit nunmehr 12 Jahren erinnern wir mit einem Gottesdienst zum Internationalen Hurentag an die Proteste der Sexarbeiterinnen, die in Lyon in Frankreich am 02. Juni 1975 die Kirche Saint Nizier besetzten.
Sie traten in den Generalstreik, um auf die stigmatisierenden, korrupten und gefährlichen Bedingungen, unter denen Prostituierte arbeiten mussten, aufmerksam zu machen.
Der diesjährige Gottesdienst steht unter dem Motte „Frauen eine Stimme geben“.
 Am 1. Juli 2017 trat das Prostituiertenschutzgesetz in Kraft. Mit ihm müssen sich alle Frauen, die in der Sexarbeit tätig sind oder werden wollen, registrieren lassen und müssen fortan einen Hurenpass bei sich führen. Was das für Auswirkungen und Folgen hat, haben uns einige Sexarbeiterinnen verraten.

Diesen Frauen geben wir in diesem Gottesdienst eine Stimme - in der Hoffnung, gehört zu werden. Hier finden die Einladung.

Am Freitag, den 09. November 2018, stellt das Madonna - Archiv und Dokumentationszentrum SEXARBEIT die Archiv-Bestände und ihre Nutzungsmöglichkeiten und das Digitalisierungsprojektes des Digitalen Deutschen Frauenarchivs (DDF) vor.

Forschen in und mit Archiven
Das Archiv und Dokumentationszentrum SEXARBEIT
und das Digitale Deutsche Frauenarchiv (DDF)

Freitag, 09. November 2018
Blue Square (RUB), Kortumstraße 90, Bochum-Innenstadt

Seit beinahe 20 Jahren sammelt das Madonna-Archiv Dokumente zum Thema Prostitution und Sexarbeit: Zeitungen und Flugblätter aus der Hurenbewegung, Zeitungsausschnitte und -artikel, Urteile und Rechtskommentare zu Gesetzen, Fachliteratur und Belletristik, Filme und Tonaufnahmen, Fotos und Plakate. Lange Zeit hatten diese Zeitzeugnisse ungeordnet in Kartons gelegen und wurden erst nach und nach hervorgeholt, gesichtet, systematisiert und zugänglich gemacht.

Im Rahmen des Digitalisierungsprojektes des Digitalen Deutschen Frauenarchivs (DDF) bekam das Madonna-Archiv die Gelegenheit, die Archiv-Arbeit auf professionelle Ebene zu stellen und die Bestände des Archivs Forscherinnen und Forschern und allen Interessierten zur Verfügung zu stellen.

Programm

In Kooperation mit dem Netzwerk Kritische Sexarbeitsforschung und mit freundlicher Unterstützung von:

Autonomes Frauenlesbenreferat der Ruhr-Universität Bochum // Fachschaftsrat Gender Studies // Gleichstellungsbüro Ruhr-Universität Bochum // Referat für Gleichstellung, Familie und Inklusion der Stadt Bochum und Digitales Deutsches Frauenarchiv (DDF)

Der erste Schritt ist getan: Das Madonna-Archiv ist nun online!!

Seit dem 13. September 2018 ist das Archiv und Dokumentationszentrum SEXARBEIT von Madonna e.V. nun auch online.

Im Portal des Digitalen Deutschen Frauenarchivs https://www.digitales-deutsches-frauenarchiv.de/start und im META-Katalog des i.d.a.-Dachverbandes der Frauen-/Lesbenarchive, -bibliotheken und -dokumentationsstellen https://meta-katalog.eu/ ist nun auch das Madonna-Archiv vertreten.

Im Portal des DDF ist der Essay "Die Hurenbewegung als Teil der Zweiten Frauenbewegung" von Mareen Heying veröffentlicht, der einen Überblick über die Geschichte der deutschen Hurenbwegung bis heute gibt. (siehe: https://www.digitales-deutsches-frauenarchiv.de/themen/die-hurenbewegung-als-teil-der-zweiten-frauenbewegung ) Er lässt sich mit dem Suchbegriff "Hurenbewegung" oder durch das Klicken durch die Themenseiten finden.

Im META-Katalog des i.d.a.-Dachverbandes kann man sich direkt die Bestände des Madonna-Archiv anschauen, die wir bis heute erfasst haben. https://meta-katalog.eu/Search/Results?limit=20&filter[]=institution%3AMadonna-Archiv

Das Madonna-Archiv hat bisher seine Bibliothek mit über 400 Monographien und Sammelbänden, die gesammelten Hochschulschriften von Dissertationen bis hin zu Seminararbeiten zum Thema Sexarbeit und vieles an Grauer Literatur, wie Zeitschriften der Hurenbewegung in den META-Katalog eingespeist.

Wir sind sehr stolz ! ... und nun beginnt die Arbeit:

Viele weitere Zeugnisse der Hurenbewegung, meterweise Schriften, Akten und Dokumente zum Thema Sexarbeit, viele Plakate, Fotos und Tondokumente müssen gesichtet, klassifiziert, erfasst und in den Online-Katalog eingepflegt werden. Nach und nach wird das Madonna-Archiv seinen gesamten Bestand abrufbar und zum Teil mit digitalisierten Dokumenten und Plakaten sichtbar machen.

In naher Zukunft wird das Madonna-Archiv auch mit einer eigenen Homepage im Internet vertreten sein. Bis es soweit ist, sind wir auf der Madonna-Seite zu finden http://www.madonna-ev.de/index.php/madonna-archiv.html !

 

Also: Immer mal wieder reinklicken und schauen, was es Neues zu entdecken gibt!

Viel Spaß beim Stöbern!

Dorothee Schmidt, Claudia Liedtke und Sarah Böning
vom Madonna-Archiv

Das Madonna - Archiv und Dokumentationszentrum SEXARBEIT lädt ein:

 

Sexarbeiter*innenrechte sind Frauen*rechte

im Rahmen der
Feministischen Sommeruni, Berlin
#Frauen machen Geschichte
am: 15.September 2018
um: 11:00
an der: Humboldt-Universität zu Berlin, Campus Mitte, Dorotheenstraße 24
Raum 1.204

Sexarbeit ist auf vielfältige Weise mit Geschlechterpolitik und damit auch mit den Rechten von Frauen verbunden. Das ProstituiertenSchutzGesetz (ProstSchG) hat die Grenze dessen, was Frauen erlaubt und verboten ist, neu definiert. Frauen, die außerhalb von Ehe und Liebesbeziehungen Sex gegen Entgelt tauschen, gelten unter dem Mantel des Schutzes als aufsichts- und belehrungsbedürftig. Sexarbeiter*innen wehren sich gegen diese Zumutung und kämpfen für ihre Rechte.

Mit:
Mechthild Eickel, ehem. Leiterin der Beratungsstelle für Sexarbeiterinnen Madonna e.V., Bochum
Dorothea Lindenberg, feministisch-antirassistische Aktivistin, Maria + Magdalena 4ever, Berlin
Marleen Laverte, BesD e.V., Hydra e.V., Berlin
Stephanie Klee, Sexarbeiterin, politische Aktivistin, BSD e.V., move e.V. Berlin
Moderation: Dinah Riese, taz-Redakteurin

Zur Anmeldung

Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter,

sehr geehrte Damen und Herren,

wie schon seit vielen Jahren veranstalten wir einen Gottesdienst mit dem Frauenreferat im evangelischen Kirchenkreis Bochum. Der Anlass ist der 2. Juni, der Internationale Hurentag. Diesmal steht unser Gottesdienst unter dem Motto Frauen - (Berufs-) Wahl - Recht.

Am 2. Juni 1975 besetzten 150 Sexarbeiterinnen in Frankreich eine Kirche und riefen einen Generalstreik aus. Jahrelang hatten sie Repressalien, Kontrollen und Polizeischikanen ertragen müssen, konnten nur versteckt ihre Arbeit ausüben und waren Gewalttätern schutzlos ausgeliefert. Sie schlossen sich zusammen und forderten gemeinsam Freiheit in ihrer Berufsausübung.

Das war der Beginn eines Generalstreiks, der sich über ganz Frankreich ausbreitete und schließlich mit Polizeigewalt zerschlagen wurde. Jedoch hatten Huren das erste Mal durch einen Arbeitskampf weltweit Aufsehen erregt. In vielen anderen Ländern kam es zu Sympathieerklärungen auch außerhalb des Prostitutionsmilieus.

Daraufhin wurde der 2. Juni wurde zum "Internationalen Hurentag" erklärt.

Wir feiern diesen Tag am 10. Juni in der Pauluskirche Bochum-Innenstadt. Näheres ist in der Einladung zu lesen.

Über Euer und Ihr Interesse daran würden wir uns freuen. Im Anschluss an den Gottesdienst gibt es gegen 11.00 Uhr Gelegenheit im nebenan liegenden Kirchencafe zu diskutieren.